Eine wahrscheinlich unvollständige Liste der Anwendungsgebiete für Yoga-Blöcke im Yoga-Kontext. Denn natürlich könnte man sie auch noch zweckentfremden und in Workouts benutzen. Diesen Teil der Nutzungsmöglichkeiten klammere ich jetzt hier aber mal aus.
Also, wofür kannst du Yoga-Blöcke einsetzen?

Ziemlich naheliegend:
Um den Boden näher ranzuholen, also deine Arme zu verlängern.
Das funktioniert v.a. in Vorbeugen und stehenden Posen mit gestreckten Beinen. Um den Rücken nicht unnötig krumm und schief zu halten, ergibt es hier durchaus Sinn, sich den Boden einfach näher zu bringen, indem du dir Blöcke unter den Händen positionierst.
Mögliche Posen sind z.B.
- die Vorbeuge (uttanasana)
- die halbe Vorbeuge (ardha uttanasana)
- die gegrätschte Vorbeuge (prasarita padottonasana)
- die Pyramide (parsvottanasana)
- der halbe Spagat (und hinführende Übungen zum Spagat)
- der stehende Spagat
- der Krieger 3
- das Dreieck (trikonasana)
- der seitliche Winkel (parsvakonasana)
- der Halbmond (ardha chandrasana)








Ebenfalls häufig intuitiv genutzt:
Der Block als Unterstützung
Auch hier geht es um den Abstand zum Boden und darum, diesen bequemer zu überbrücken. Zum Beispiel im Sitzen, um die Sitzhöcker zu erden. Gerade beim Schneidersitz kann die erhöhte Sitzposition dabei helfen, die Beine und das Becken zu entspannen und den Rücken so leichter aufzurichten.

Der erhöhte Sitz nimmt in Positionen, bei denen die Knie gebeugt sind, außerdem auch Last vom Knie. Wenn das etwas ist, was du häufig bemerkst, könntest du auch probieren, dich auf zwei Blöcke zu setzen. Ein beliebtes Beispiel ist tirianga mukha eka pada paschimottanasana, bei dem ein Knie gebeugt und der Fußrücken auf der Matte abgelegt ist.

Manchmal sind es aber auch die Knie selbst, die ein bisschen Unterstützung brauchen. Das ist z.B. der Fall, wenn die Hüfte nicht so beweglich ist und du das Knie nicht auf dem Boden ablegen kannst, wenn du in einer Form des Schneidersitzes sitzt.

In manchen Posen hilft ein Block zwischen Körper und Matte, um Spannung aus der Muskulatur zu nehmen, wie z.B. in der Taube. Denn bei vielen Menschen sinkt hier die Hüfte nicht bis auf die Matte ab (völlig normal!) und die Lücke, die entsteht, wird oft durch Muskelspannung gehalten. Dabei darfst du dich hier ruhig auf einen Block ablegen.

Gerade im Yin Yoga oder auch im Restorative Yoga werden diese unterstützenden Qualitäten der Blöcke besonders in den Fokus gerückt. Und da dürfen es dann auch gerne mal mehr als zwei Blöcke sein. Sie helfen dir, den Körper komplett bequem abzulegen, sodass du jegliche Spannung lösen und in die Posen hineinschmelzen kannst. Dein Körper sollte sich getragen anfühlen.
Blöcke sind mehr als eine Unterstützung. Binde sie aktiv in deine Praxis mit ein!
Im Yin Yoga gibt es eine Übung für die Herzbeutelmassage. Dabei spielt ein Block ebenfalls eine Rolle. Er wird so im Rücken positioniert, dass die Atmung den Herzraum gegen den Block massiert. So können die Blöcke neben den unterstützenden auch noch deutlich aktivere Aufgaben im Yoga übernehmen.

Und während der Einsatz von Blöcken häufig mit Anfänger:innen assoziiert wird, können sie ebenso gut genutzt werden, um Übungen zu vertiefen, indem sie den Boden weiter weg bringen (wenn du zum Beispiel auf den Blöcken stehst und dann versuchst, mit den Händen den Boden zu erreichen).

Außerdem können Blöcke sowohl Anfänger:innen als auch routinierten Yoga-Übenden als Reminder dienlich sein:
Sie können dabei helfen, Abstände zu messen, um die Ausführung einer Asana zu verstehen oder zu analysieren.

Sie können, z.B. einklemmt zwischen den Oberschenkeln, daran erinnern, in bestimmten Posen Spannung in den Beinen aufzubauen, um diese kraftvoller und stabiler auszuführen.
Und sie können bei Atemübungen helfen, indem sie den Atem sicht- und spürbar machen. Du übst die Bauchatmung? Lege dich doch mal auf den Rücken und lege einen Block auf deinen Bauch und beobachte, wie er von der Atmung auf und ab bewegt wird.
Du kennst noch mehr Möglichkeiten, einen Block in deine Yoga-Praxis einzubauen? Schreibe mir gerne und wir ergänzen die Liste gemeinsam!
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Dieser Artikel wird fortlaufend ergänzt. Originalfassung vom 18.09.2022.
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