Es gibt Menschen, die haben absolut keinen Spaß an Bewegung. Die machen das nur, weil sie wissen, dass das irgendwie gut für sie ist. Oder weil man das halt so macht. Und ich kenne diese Menschen und freue mich immer, wenn sie mich fragen, warum Bewegung für mich so selbstverständlich dazu gehört.
Natürlich könnte ich das ganz kurz und unbefriedigend beantworten mit „Weil mir das gut tut“. Aber das ist nicht besonders überzeugend, wenn allein der Gedanke daran, sich sportlich zu betätigen, bereits eine Abwehrreaktion des Körpers hervorruft.
Deshalb habe ich heute 5 Vorteile von Bewegung für dich zusammengestellt, die dir hoffentlich dabei helfen, dich eher aufzuraffen:

Bewegung reguliert das Nervensystem:
Ein wesentlicher Bestandteil unseres Nervensystems lässt sich in den Parasympathikus und den Sympathikus unterteilen. Vielleicht hast du davon schon mal gehört. Während der Sympathikus uns aktiviert, beruhigt uns der Parasympathikus.
In unserem Alltag sind wir oft Situationen ausgesetzt, die uns stressen. Die Antwort unseres Körpers darauf ist, dass der Sympathikus übernimmt und eine Stressreaktion ausführen will.
Nun stell dir mal vor, du sitzt im Büro an deinem Schreibtisch und ein Kollege/eine Kollegin hat dich tierisch aufgeregt. Dein Sympathikus ist highly alerted. Aber du kannst deinem Körper jetzt nicht die Reaktion gewähren, die er braucht – zum Beispiel laut schreien, den Kollegen/die Kollegin schlagen oder Drohgebärden ausführen.
Dein Körper steckt jetzt also in einem äußerlich ruhigen Zustand, brav am Schreibtisch sitzend, fest, während es in dir drin brodelt.
Und genau da kommt Bewegung ins Spiel. Anstrengende Bewegung, Workouts, Joggen – ganz egal. Hauptsache, du gibst deinem Körper die Möglichkeit, die Stressreaktion rauszulassen. Du nutzt den aktiven Sympathikus, um schwere Gewichte zu heben, schnell zu rennen oder einfach eine schweißtreibende HIIT-Einheit zu absolvieren.
Danach hat der Sympathikus das Gefühl, seine Arbeit getan zu haben. Die Stressreaktion ist durchgeführt, die Anspannung aus dem Körper entlassen.
Der Parasympathikus darf übernehmen.
Und wenn diese Balance zwischen den beiden herrscht, dann hat das weitere Vorteile, zum Beispiel:
Du spürst dich körperlich insgesamt ausgeglichener.
Nun hängen Körper und Geist untrennbar miteinander zusammen. Und sie beeinflussen sich gegenseitig. Am deutlichsten wird das, wenn du deine Atmung beobachtest.
Wenn du nun im Parasympathikus bist, deine Atmung entsprechend ruhig, dann beruhigt das auch deinen Geist. Du fühlst dich klarer und ausgeglichener.
Das wiederum unterstützt einen besseren Schlaf.
Und wer ausgeruht ist, hat die Energie, auch eine zweite oder dritte Bewegungseinheit in der Woche zu absolvieren.
Unsere Körper sind dafür gemacht, sich viel zu bewegen.
Wenn du überlegst, wo wir herkommen, dann ist das auch ganz klar. Wir waren mal Affen, die sich von Liane zu Liane schwingen, auf der Suche nach der nächsten Banane. Klettern, Laufen, Ducken – die vielfältigsten Möglichkeiten standen und stehen unseren Körpern zur Verfügung, um sich fortzubewegen, zu schützen und zu überleben.
Warum all das nicht nutzen?
Gesunde Gelenke:
Vielleicht hast du schon mal den Spruch gehört:
„Wer rastet, der rostet“ oder „Use it or lose it“.
Beides spielt darauf an, dass unsere Gelenke die Bewegung brauchen, um gesund zu bleiben. Gelenke – und vor allem der Knorpel in den Gelenken – werden weniger über Nährstoffe aus dem Blut, sondern über Gelenkflüssigkeit versorgt. Die gelangt aber nur in die Gelenke, wenn diese bewegt werden, sodass eine stetige Abwechslung von Druck und Entspannung entsteht, die wie eine Pumpe fungiert.
Gesunde Gelenke ermöglichen uns, uns schmerzfrei zu bewegen. Und sie erlauben, dass wir uns auch in alle Richtungen und in dem vorgesehenen Ausmaß bewegen können. Und das ist dabei gar nicht mal aufs Training bezogen, sondern aufs Schuhe zubinden, Fensterputzen, Kinder hochheben und und und…
Verletzungen vorbeugen:
Dazu kommt, dass, wenn wir uns viel und vielseitig bewegen, der Körper weiß, dass er diese Bewegungen und Bewegungsrichtungen meistern kann. Je mehr unterschiedliche Bewegungen wir ausführen, desto weniger kann den Körper überraschen, wenn wir zum Beispiel fallen, irgendwo hängen bleiben oder umknicken. Wenn der Körper weiß, dass er diese Bewegungen kennt, dann reagiert er darauf seltener mit Verletzungen – und das ist wiederum gut, um sich weiterhin gesund bewegen zu können.
Also: Warum nicht all diese wunderbaren Vorteile von Bewegung nutzen?